Neue Medien

An unserer Schule gibt es (nach Bedarf) Schulungen für die Schüler über die Gefahren und die Verantwortung im Umgang mit den neuen Medien durch die Medienpädagogin Sabine Schattenfroh. Selbstverständlich bekommen unsere Schülerinnen und Schüler EDV-Unterricht.

Für Eltern wurde ein Vortrag durch den Experten für neue Medien, Uwe Buermann, in Zusammenarbeit mit der Freien Waldorfschule Minden angeboten. Frau Hahn der Freien Waldorfschule Minden fasst den Inhalt wie folgt zusammen:

„Erziehung ist mühsam, aber es lohnt sich.“ Mit diesen Worten verabschiedete sich der Medienpädagoge Uwe Buermann am 7. Februar 2017 von der Bühne. Dass die Erziehungspflicht der Eltern sich auch ins Digitale und Virtuelle erstreckt, hat er in seinem Vortrag zuvor lebhaft dargelegt.
Als Smartphone-Erfinder Steve Jobs in einem Interview gefragt wurde, wie seine Kinder mit den hochtechnisierten Telefonen zurecht kämen, habe er gelacht und von Familienabenden mit Brettspielen und Literaturgesprächen gesprochen, erzählte Uwe Buermann: „Steve Jobs Kinder – damals 13 und 15 Jahre alt – hatten keine Smartphones.“
Gerade einmal zehn Jahre ist es her, dass das erste solche Gerät auf den Markt kam. Und schon ist es aus dem Alltag der meisten Erwachsenen und vor allem auch vieler Kinder und Jugendlicher nicht mehr wegzudenken. Dass bei dem selbstverständlichen Umgang mit der Kommunikationstechnik die Vermittlung echter Medienkompetenz oft zu kurz kommt und kaum Bewusstsein für die Tücken der Datenströme besteht, machte Buermann zum Thema seines zweiten Vortrags an der Freien Waldorfschule Minden. Ob es nun um Voreinstellungen in Gesundheits-Apps ging, die alle Nutzer automatisch in der US-Organspenderkartei registrierten, oder um das Potenzial aufgenommener Geräusche der Toilettenspülung im Big-Data-Kontext – der Medienexperte und Waldorf-Vater hatte stets ebenso passende wie verstörende Beispiele aus der digitalen Welt parat und zeichnete ein düsteres Bild der nahen Zukunft: „Privatsphäre wird immer mehr zu einem Luxusgut.“
Abgesehen von den allgemeinen gesellschaftlichen Bedrohungen der digitalen Sorglosigkeit warnte Buermann auch vor ganz konkreten gesundheitlichen Auswirkungen unbegrenzter Smartphone-Nutzung bei Kindern und Jugendlichen. „Wir haben in 100.000 Jugendzimmern Abend für Abend eine Klassenfahrtsituation“, verdeutlichte der Berliner. Der Ehrgeiz, im Whatsapp-Chat der Clique das letzte Wort zu haben, und die verminderte Melatonin-Ausschüttung durch den hohen Blaulichtanteil des LED-Bildschirms sorgten für chronischen Schlafmangel. Zudem wirke sich die konstante Erwartung neuer Benachrichtigungen nachteilig auf die Schlafqualität aus. Entsprechend plädierte Buermann für Handy-freie Nächte im Kinderzimmer.
Um das Einstiegsalter der Smartphone-Nutzung zu erhöhen, empfahl der Medienpädagoge erneut den Abschluss eines „Paktes“ auf Elternabenden, bei dem sich alle Eltern einverstanden erklären, ihren Kindern noch kein internetfähiges Mobiltelefon zur Verfügung zu stellen. Solche Regelungen haben beispielsweise die aktuelle vierte und fünfte Klasse geschlossen. „Die Vorlagen sind da“, ermutigte Buermann. „Ich bekomme immer wieder Rückmeldungen von Schulen, dass das gut funktioniert. Es nimmt den Druck raus.“ Lena Marie Hahn (Freie Waldorfschule Minden)